Wer schön sein will musste immer schon leiden.
Der Frühling ist da und das Rausputzen beginnt. Jogging, Fitness, neue Frisur, Frühlingsbräune und ein frischer Look…auch früher schon wurde in Hamburg viel um Schönheit gegeben, wie Ihr folgend erfahrt:
Schon in früheren Jahrhunderten gehörte ewige Schönheit und Jugend zur gehobenen Hamburger Dame von Welt. Sind es heute die moderne Schönheitschirurgie, Kuren aller Art und exklusivste Kosmetik, streng gesunde Ernährung und Sport, so waren es damals übliche Naturprodukte. Nur eines hat sich nicht geändert: Eine gewisse Leidens-und Überwindungsfähigkeit der Damenwelt.
Der übliche und gängige Weg führte die Damen in Hamburg in die Apotheken der Stadt. Hier bekamen sie all die exklusiven Produkte zum Mischen hautstraffender Salben, Haarkuren und andere kosmetische Mittelchen zur inneren und äußeren Anwendung. Schönheit kostete auch vor rund 300 Jahren viel Geld: So gehörten natürliche Zutaten wie Hechtlunge, Storchenfett, Krebsaugen, Schmalz vom Igel schon zu den empfindlich teureren Beigaben für Luxuskosmetik. Taubendreck hingegen war in größeren Mengen erhältlich und absolut erschwinglich.
Zum wahren Schönheitswahn gehörten allerdings auch die zwar in besseren Kreisen unter der Hand geführten, aber durchaus guten Beziehungen der Hamburger Kaufmannsgattin zum Henker: Zu den begehrtesten Rohstoffen der ewigen Jugend gehörte Moos von den Köpfen erhängter Missetäter. Auch reines Menschenfett galt Schönheit versprechend und war heiß begehrt. Für solche Exklusivitäten musste schon damals tief in die Tasche gegriffen werden und brachte den Henkern im wahrsten Sinne des Wortes den schlechten Ruf eines Halsabschneiders.
Ob dies alles nun wirklich gewirkt hat ist nicht überliefert, dass es wohl aber das ein oder andere Ungeziefer gierig herbeilockte und den lustvollen Ehegatten wohl eher aus dem Schlafgemach vertrieb, lässt sich erahnen…
Für Euch recherchiert und aufgeschrieben von Guru Antje.